Klinische Ethikberatung

In Deutschland begann die Institutionalisierung von Strukturen klinischer Ethikberatung vor allem ab den 1990er Jahren auf die Initiative der christlichen Krankenhausverbände DEK e.V. und KKD e. V. hin, die an eine in den USA geführte Diskussion über Fragen des Behandlungsabbruches anschloss. Ein gerichtlicher Streit um die Fortsetzung der künstlichen Beatmung einer Wachkomapatientin hatte dort zum einflussreichen President's Commission Report (1983) geführt, der unter anderem eine Satzung zu zukünftig einzurichtenden Ethikkomitees beinhaltet. Insbesondere konfessionelle Krankenhäuser richteten daraufhin auch in Deutschland klinische Ethikkomitees ein und intensivierten mit einer Empfehlung an Krankenhäuser zur Einrichtung klinischer Ethikkomitees (1997) die Diskussion um die Ausbildung klinischer Ethikstrukturen in Deutschland.

Die Zentrale Ethikkomission bei der Bundesärztekammer nahm diese Entwicklungen auf und verabschiedete 2006 eine Stellungnahme zur Ethikberatung in der klinischen Medizin, in der sie diese begrüßt, zur Ausbildung entsprechender Strukturen ermuntert, wo sie noch nicht bestehen und Hinweise auf die Arbeitsweise und Struktur klinischer Ethikkomitees gibt. Entsprechend dieser Stellungnahme zählen zu den wesentlichen Aufgaben der unterschiedlichen Formen klinischer Ethikberatung die Ethische Fallberatung, die Entwicklung interner Leitlinien und die Organisation von Fort- und Weiterbildung für alle Mitarbeitenden. Die Stellungnahme beinhaltet auch eine Auseinandersetzung mit Problemen und möglichen Lösungsansätzen bei der Implementierung klinischer Ethikberatung. 

Die Formen klinischer Ethikstrukturen sind vielfältig und umfassen sowohl die Arbeit von Ethikkomitees, designierten EthikberaterInnen, ethische Fallberatung auf Station als auch Ethikarbeitsgruppen oder sogenannte Ethik-Cafés.

 

 


Stellungsnahme

Stellungnahme der Zentralen Kommission zur Wahrung ethischer Grundsätze in der Medizin und ihren Grenzgebieten (Zentrale Ethikkommission) bei der Bundesärztekammer zur Ethikberatung in der klinischen Medizin

Die Stellungnahme ermutigt zur weiteren Ausbildung professioneller Strukturen klinischer Ethikberatung, stellt Informationen zur Einrichtung und Arbeitsweise der enstprechenden Gremien bereit und weist auf Probleme und mögliche Lösungsansätze hin.

Herausgeber: Bundesärztekammer
Autor: Zentrale Ethikkommission bei der Bundesärztekammer
Jahr: 2006

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Handreichung

Klinisches Ethikkomitee - Ein Beratungsinstrument für werteorientierte Beratung im Gesundheitswesen

Der Leitfaden führt ausgehend von einer überblicksartigen Darstellung der Enstehung von klinischen Ethikkomitees in den Prozess ihrer Etablierung, ihre Ziele und Aufgaben ein.

Herausgeber: MTG Malteser gGmbH
Jahr: 2007

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Handreichung

Ethische Fallbesprechung. Eine interdisziplinäre Form klinischer Ethikberatung

Die Handreichung stellt Formen, Ziele und Anlässe klinischer Fallberatung vor. Dabei geht sie auch auf die Aufgabe einer ModeratorIn, die Gesprächsstruktur und die Dokumentationsform ein und berücksichtigt Probleme und mögliche Einwände. Die Handreichung enthält Kopiervorlagen für Gesprächs- und Protokollbögen. 

Herausgeber: MTG Malteser Trägergesellschaft gGmbH
Jahr: 2005

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Handreichung

7 SchritteDialog - Ein  Modell ethischer Entscheidungsfindung

Das durch das schweizer Institut für Ethik im Gesundheitswesen Dialog Ethik verbreitete und weiterentwickelte Modell "7 Schritte Dialog" ist ein Instrument zur zielorientierten ethischen Fallberatung im Team.

Herausgeber: Stiftung Dialog Ethik
Jahr: 3. Aufl. (1. Aufl.: 1999)

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Literaturhinweis

Empfehlungen für die Dokumentation von Ethik-Fallberatungen

Die Empfehlungen der AG Ethikberatung im Gesundheitswesen der Akademie für Ethik in der Medizin wurden 2011 in der Zeitschrift für Ethik in der Medizin veröffentlicht. Die zentale Ethikkomission der Bundesärztekammer fordert in ihrer Stellungnahme zur klinischen Ethikberatung die schriftliche Dokumentation ethischer Fallberatungen. Der Artikel gibt Empfehlungen, welche Inhalte und Aspekte der Fallberatung bei der Dokumentation zu berücksichtigen sind. Die Empfehlungen richten sich an die Mitglieder klinischer Ethikkomitees und Arbeitsgruppen, die Ethikberatung anbieten. 

Herausgeber: Akademie für Ethik in der Medizin e. V.
AutorInnen: Uwe Fahr, Beate Herrmann, Arnd T. May, Antje Reinhardt-Gilmour, Eva C. Winkler
Jahr: 2011

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Literaturhinweis

Ethik-Komitee im Krankenhaus

Die beiden Verbände empfehlen den Krankenhäusern in dieser Publikation die Gründung von klinischen Ethik-Komitees. Diese sollen schwerpunktmäßig in ethisch bedenklichen Einzelfallentscheidungen interdisziplinäre Besprechungen organisieren und moderieren, um für den ärztlichen Entscheidungsträger eine Handlungsempfehlung zu erarbeiten.

Herausgeber: Deutscher Evangelischer Krankenhausverband, Katholischer Krankenhausverband Deutschlands
Autoren: Werner Lauer, Hans-Peter Maier
Jahr: 1997

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